Werte in der Psychologie – ein zentrales Thema
Werte sind eine grundlegende Basis für menschliches Erleben und Handeln. Sie wirken nicht nur im individuellen Verhalten, sondern durchziehen auch soziale und gesellschaftliche Strukturen. Auch psychologische Forschung und Praxis sind wertebasiert. Doch obwohl im Psychologiestudium auf Werte Bezug genommen wird, zum Beispiel in der Community Psychology, fehlt bisher ein expliziter Raum, in dem Studierende ihre eigenen Werthaltungen vertiefend, kritisch und praxisnah reflektieren können. Gerade in Tätigkeitsfeldern wie Beratung oder Forschung ist jedoch die Reflektion der eigenen Werte entscheidend: Wie erkennt man Wertekonflikte, etwa wenn kulturelle Traditionen und Praktiken mit den eigenen Werten kollidieren? Und wie geht man konstruktiv mit diesem Spannungsverhältnis um? Um Studierenden hierfür eine Plattform zu bieten, entsteht hier die kollaborative Lernumgebung „WERTstatt“.
Von der Idee zur Förderung – die Entstehung der WERTstatt
Das Projekt WERTstatt wird im Rahmen der Ausschreibung „Freiraum 2025“ durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert. Der offizielle Projektbeginn war der 01. April 2025, der Förderzeitraum läuft bis zum 31. März 2027. Von Anfang an verfolgen wir einen partizipativen Entwicklungsprozess, in dem Studierende das Projekt aktiv mitgestalten können.
Die Rolle der Studierenden im Projekt WERTstatt
Das zentrale Gremium für die Einbindung der Studierenden ist das zu Projektbeginn gegründete Student Advisory Board (SAB). Es gibt regelmäßig Impulse, entwickelt Inhalte mit und hilft bei Entscheidungen zur Projektgestaltung. Diese Ausrichtung ist dabei nicht nur ein methodisches Prinzip, sondern Ausdruck der Überzeugung, dass Lernangebote wirkungsvoller sind, wenn viele verschiedene studentische Perspektiven berücksichtigt werden.
Ausblick & Umsetzung des Projekts
Der Projektprozess begann mit einer Konzeptionsphase inklusive der Gründung des SAB. Um die Bedürfnisse der Studierenden zu ermitteln, setzten wir Fokusgruppen ein, die demnächst durch Online-Befragungen erweitert werden. Auf Grundlage der gewonnenen Daten gestalten wir die Lernumgebung zielgerichtet, testen und optimieren sie. Der Einsatz erfolgt ab dem Sommersemester 2026 zunächst im Fach Community Psychology der FernUniversität in Hagen. Der gesamte Prozess wird dabei kontinuierlich evaluiert.
Von: Julia Platzmann